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BYOD - trau dich

Page history last edited by Donald Townsend 5 years, 3 months ago

 

 

"Damit "digital" in allen Klassenzimmern funktioniert, braucht es Tools oder Szenarien, die man morgen einsetzen kann, die alle bedienen können, keinen Klassensatz Tablets vorraussetzt und nicht nur 5 Minuten hilfreich sind. Denn was neue Medien vor allem vermögen ist eines: den Unterricht effizienter, wertvoller und kommunikativer machen. Nur elektronischer ist noch nicht besser."

Sebastian Schmidt, @FlippedMathe, im Beitrag 7 Wege, die den Unterricht verändern (können)


Wer digitale Werkzeuge in den eigenen Unterricht integrieren möchte, steht oft vor einem großen Problem. Es gibt keine oder nur wenig Endgeräte. Der PC Raum ist ständig belegt und bietet nicht ausreichend Arbeitsplätze, der Notebookwagen ist ausgebucht. Das Problem ist leicht zu lösen. Schüler bringen ihre eigenen Geräte mit (also BYOD). Auffordern muss man sie dazu nicht, denn in der Regel haben sie ihre Smartphones ohnehin dabei, Handyverbot hin oder her. Das Modell BYOD bietet für Lehrerinnen und Lehrer und auch Schulen insgesamt eine gute Möglichkeit, erste Erfahrungen mit Unterricht mit digitalen Werkzeugen zu sammeln. Die Kosten sind überschaubar, da die Endgeräte der Schüler selbst genutzt werden. In der Schule muss lediglich eine einfache Infrastruktur zur Verfügung stehen, die einen Zugang zum Internet ermöglicht. Viele Schulen haben mit dem Modell sehr gute Erfahrungen gemacht und führen es fort, häufig dann jedoch mit größeren Endgeräten wie Tablets oder Laptops. Ein Kölner Berufskolleg gibt so beispielsweise nur eine minimale Bildschirmgröße (10 Zoll) und Tastatur vor.

Je nach Unterrichtsszenario ist es nicht unbedingt erforderlich, dass jeder Schüler über ein eigenes Gerät verfügt. Es kann auch durchaus ausreichen, wenn kleinere Gruppen je ein Gerät gemeinsam nutzen. Auch im Bereich der Grundschule sind derartige Szenarien sinnvoll, da hier oft noch nicht alle Kinder über ein eigenes Gerät verfügen. Für machen Unterrichtsvorhaben kann es auch praktikabler sein, wenn man einige Tablets nutzen kann, da man bestimmte Apps oder Webplattformen mit größeren Displays besser nutzen kann. Dann kann man darum bitten, dass zum Beispiel Tablets mitgebracht werden.

 

Vor dem Start

Bevor es losgehen kann, sollten mehrere Dinge auf den Weg gebracht werden.

  1. Falls es an der Schule ein generelles Verbot für Smartphones gibt, sollte mit der Schulleitung abgeklärt werden, dass für den Unterricht eine Ausnahme gemacht werden darf.
  2. Die Erziehungsberechtigten sollten über die geplante Nutzung der Smartphones im Unterricht informiert werden. 
  3. Mit den Schülerinnen und Schülern in der Klasse sollten Nutzungsregeln erarbeitet werden. Diese sollten für alle gut sichtbar im Unterrichtsraum aufgehängt werden.
  4. Zur Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf den Unterricht mit Smartphones gehört auch, dass die Geräte in geladenem Zustand mitgebracht werden und das auf den Geräten ausreichend Speicher zum Installieren notwendiger Apps oder zu speichern von Inhalten vorhanden ist.
  5. Sollen die Smartphones auch online genutzt werden, muss ein WLAN für den Unterrichtsraum verfügbar sein. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten, siehe BYOD Hilfsmittel.
  6. Schüler sollten dafür sorgen, dass die Software der Geräte auf dem aktuellen Stand ist. Updates (sowohl des Systems als auch von Apps) sollten bereits zu Hause heruntergeladen und installiert werden. Im Unterricht selbst sollten keinerlei Aktualisierungen heruntergeladen werden, da diese oft sehr viel Bandbreite verbrauchen können und die Schülergeräte während eines Aktualisierungsvorgangs eventuell nicht nutzbar sind. In den Einstellungen lassen sich Aktualisierungen vorübergehend deaktivieren. 
  7. Bitten sie ihre Schüler, schon zu Hause eine QR Code App zu installieren, dass dieses nicht mehr in der Schule geschehen muss. 

 

Was für die Vorbereitung des Unterrichts wichtig ist

Wenn ihre Schülerinnen und Schüler eigene Geräte mitbringen, müssen sie damit rechnen, dass diese Geräte sehr heterogen sind. Das Alter, die Größe des Displays, die Leistungsfähigkeit des Gerätes, das Betriebssystem und seine Version werden sich von Schüler zu Schüler unterscheiden. Dieses muss man bei der Vorbereitung des Unterrichts berücksichtigen.

  • Beginnen sie mit Dingen, die wenig voraussetzen in Bezug auf die Größe des Displays und die Leistungsfähigkeit des Gerätes. Das kann zum Beispiel die Nutzung von QR-Codes sein. Eine Kamera hat jedes Smartphone und Apps zum Auslesen von QR-Code gibt es für iOS und Android, auch für ältere Versionen der Betriebssysteme.
  • Setzten sie auf Anwendungen, für die es nicht nur Apps, sondern auch einen Zugang über eine Webplattform gibt, wie etwa bei KahootPadlet und Quizlet, um sicherzustellen, dass alle Geräte mitmachen können.
  • Solange sie notwendige Links noch auf Papier weitergeben, nutzen sie dafür QR Codes, welche die Schüler einscannen können. Das vermeidet Probleme, die durch falsches Abtippen langer Internetadressen entstehen können. Eine Alternative können URL Verkürzer sein wie bitly.com
  • Testen sie Apps und Webplattformen, Links und QR Codes sowie ihre Aufgabenstellungen bei der Vorbereitung in aller Ruhe, dass sie im Unterricht nicht unerwartete Überraschungen erleben. Leiten die Links und QR Codes auf die richtige Adresse? Ist der Ausdruck eines QR Codes für die Smartphone Kamera lesbar in Bezug auf Größe und Kontrast des Ausdrucks? 
  • Wollen sie einen mobilen Projektor in einem Klassenraum nutzen, stellen sie sicher, dass der Raum a) eine ausreichend große Präsentationsfläche hat und b) bei viel Sonnenlicht ausreichend abdunkelbar ist. Je nach Situation sollten sie eventuell auch eine Verlängerungsschnur haben und vorher prüfen, dass es funktionierende Steckdosen gibt. 

 

14 Tipps für den Unterricht

  1. Achte darauf, wann Schüler ihre Geräte benutzen und stelle sicher, dass die Geräte nicht benutzt werden, wenn jemand zur Klasse spricht.
  2. Schüler sollen sich gegenseitig helfen.
  3. Werden Geräte nicht in Übereinstimmung mit der Aufgabenstellung genutzt, sollten Konsequenzen folgen.
  4. Das Gerät sollte nur dann herausgeholt werden, wenn es gebraucht wird.
  5. Habe eine Idee davon, was das einzelne Gerät kann.
  6. Bewege dich im Klassenraum umher, um Probleme schnell zu erkennen.
  7. Habe immer einen Plan B, um technische Probleme zu umgehen.
  8. Vermittle, was eine angemessene Nutzung ist.
  9. Vermittle klare Erwartungen.
  10. Gib Kontrolle ab.
  11. Sei flexibel.
  12. Auch Spiele können als Lernwerkzeug genutzt werden, sowie als Anreiz.
  13. In Gruppen sollten Aufgaben verteilt werden.
  14. Vermittle Verantwortung für das eigene Handeln.

In Anlehnung an Make BYOD programs work for you, The Journal, Jan. 2016

 

Welche Probleme können im Unterricht auftreten und wie geht man damit um? 

  • Kompatibilitätsprobleme mit dem Browser: einige Browser der Gerätehersteller unterstützen bestimmte Funktionen nicht, was sich darin äußern kann, dass nicht alles richtig angezeigt wird oder bestimmte Funktionen von Webplattform fehlen. Hier empfiehlt es sich, einen anderen Browser zu installieren. Viele Probleme lassen sich beispielsweise mit dem Chrome Browser von Google lösen. Dieser ist für iOS und Android verfügbar.
  • App nicht verfügbar für die Version des Betriebssystems: Schüler nutzen, wenn verfügbar, die Webplattform zur App als Ausweichmöglichkeit. Das ist zum Beispiel bei Apps wie Kahoot, Padlet, Quizlet und ähnlich möglich. 
  • Geräte bekommen keine Daten, alles dauert ewig: Je nach Anwendung oder Anzahl der Geräte im Netz kann es zu Überlastungen kommen. Datenlastige Anwendungen wie das Streamen von Filmen oder auch das Laden von Webseiten mit Animationen oder vielen Bildern kann, wenn viele Nutzer gleichzeitig darauf zugreifen, das schulinterne Netz bzw. den Internetzugang der Schule überlasten. Das ist oft der Fall, solange man noch mit Provisorien arbeitet. Probleme können auch entstehen, wenn Schülergeräte Updates herunterladen. Lösungen: Lassen sie Schüler in Teams arbeiten und reduzieren sie dadurch die Anzahl der aktiven Geräte. Lassen sie Schüler sicherstellen, dass keine Updates geladen werden. Schauen sie Videoinhalte gemeinsam über das Lehrergerät und einen angekoppelten Projektor.
  • iOS Geräte können nicht auf heruntergeladene Bilder zugreifen, um sie auf eine Webseite hochzuladen (z.B. bei Padlet): Da der Dateiexplorer von iOS nicht alle Funktionen eines Desktop Dateiexplorers hat, muss man sehen, ob man Bilder auch über einen Link einfügen kann. (Bei Padlet ist das beispielsweise eine Alternative zum Upload).
  • Mit der Audioaufnahme-Funktion des Smartphone aufgenommene Audiodateien können nicht weiterverarbeitet werden: Viele Audiorekorder, die von Herstellern für ihre Smartphones entwickelt werden, nehmen nicht im universellen mp3 Format auf. Man lädt stattdessen aus dem App Store ein alternatives App, welches das mp3 Format unterstützt. Viele kostenlose Apps nehmen im mp3 Format auf.
  • Die Diktierfunktion des Smartphones geht nicht: Je nach Anwendung ist eine Internetverbindung nötig. Laden sie ein Diktier App, welches "offline dictation" unterstützt.
  • Der Akku ihres eigenen Smartphones oder Tablets macht unerwartet schlapp: Haben sie für solche Fälle immer eine Powerbank in der Tasche und ein Ladekabel. Bei Bedarf können sie dann ihr Gerät daran hängen und sind nicht auf die Nähe zu einer Steckdose bzw. eine freie Steckdose angewiesen.

 

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Quellen:

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